Im Wechsel von An- und Abstieg kommt man über den Kamerun, Dreihöf, Gösselberg und Pudelmützhäuser auf den Kammweg. Die Strecke führt hoch droben dort entlang, wo Sachsen und Böhmen sich die Hand reichen: Linker Hand der steile Hang Richtung Stadtgebiet, rechter Hand welliges Land das in einigen Kilometern Ferne in das tschechische Nachbarörtchen Bublava/Schwaderbach mündet.
Der Rundweg aber hat bereits die nächste Höhe im Visier, den 936 Meter hohen Aschberg. Die Grenzstraße und die Aschbergstraße führen den steilen Berg hinauf, vorbei an gemütlichen Wohnhäusern mit typischen Holzverschlag und einladenden Gastwirtschaften. Bevor man dem Höhensteig weiter folgt, lohnt sich ein kurzer Abstecher zum Aussichtsturm »Otto-Hermann-Böhm« auf dem Gipfel des Aschberges. Der Höhensteig unterdessen folgt dem Hirschlecken- und Glashütterweg bis in den Ortsteil Mühlleithen, der als Ausgangspunkt zahlreicher Sportwettkämpfe internationale Bekanntheit erlangt hat. So führt auch der Rundweg über die Loipenbrücke, vorbei an den Flächen, die im Winter als Skistadion dienen. Auf der benachbarten Sommerrodelbahn ist eine rasante Schlittenfahrt auch in der schneefreien Zeit des Jahres möglich.
Der Weg wendet sich jetzt in Richtung Süden, zurück nach Klingenthal. Die Strecke geht am unteren Floßteich und folgt dem Floßgraben, wo einst durch ein System von Wassergräben schwere Holzstämme nassen Fußes sicher ins Tal bewegt wurden. Ein Abzweig führt in das Steinbachtal, wo sich Granit und Phyllit auf einem wildromantischen Naturlehrpfad - der »Radiumquelle« - vereinigen. Der Rundweg folgt allerdings dem Bergrücken und erreicht schließlich den Standort der ehemaligen Aschbergschanze. Nächste Ziele sind der Mittelberg mit seinen Aussichtsmöglichkeiten und das sehenswerte Aboretum im Forstwinkel. Ein weiterer Höhepunkt am Weg ist die Vogtland Arena. Die Großschanze (HS140) gilt als eine der modernsten Großschanzen der Welt und ist Sommer wie Winter Schauplatz bedeutender sportlicher und kultureller Events. Zugleich ist die Schanze ein Symbol für die mehr als 100-jährige Geschichte des Nordischen Skisports in Klingenthal.
Der Rundweg führt weiter über die Alberthöhe wo sich der Blick auf die Stadt mit ihrem klangvollen Namen eröffnet. Böhmische Exulanten brachten einst das Wissen des Geigenbaus in das von Bergen umgebene Tal und machten daraus eben jenes »klingende Tal« - »Klingenthal«, dessen mehr als 150 Jahre andauernde Tradition des Handzuginstrumentenbaus der Stadt Weltruf verlieh. Vorbei am Tierpark auf der Richard-Wagner-Höhe geht es hier dann scharf rechts den Hang hinunter zum Freibad und zum Campingplatz Dürrenbach.
Nach dem Meiselteich wendet man sich wieder stadtwärts, um oberhalb des Wohngebietes »An der Huth« vorbei, hinunter ins Klausenbachtal zu wandern. Der steile Knockweg verlangt noch einmal Kondition, ehe man über den Herrenberg zum Hammerplatz nach Zwota kommt. Ein Abstecher in das Harmonikamuseum Zwota neben der Kirche ist ein »Muss«. Über 1000 Instrumente aus der Klingenthaler und Zwotaer Produktion von Akkordeons und Harmonikas sowie elektronische Tasteninstrumente sind dort ausgestellt.
Vom Ortszentrum Zwota führt die Route über den Alten Weg und die Schieferbergstraße, der historischen Verbindung nach Kottenheide, steil bergauf zu den Ausläufern der Schönecker Landstufe. Der Weg bietet Ausblicke auf das Glasbachtal sowie das Zwotatal - bis hinein nach Klingenthal. Nach einer Strecke durch einen Fichten-Buchen-Mischwald wird die »Reith« erreicht, eine einst landwirtschaftlich genutzte Hochfläche.
Über den Sammerberg als weiteren Aussichtspunkt geht es dann zunächst hinab in das Tal des Zechenbaches, einem alten Bergbaugebiet, und am Gegenhang hinauf auf den Schlosserberg, der in einer Höhenlage von 721 Metern erreicht wird. Von dort bietet sich der Ausblick auf das obere Zwotatal und das Tal des Raunerbaches sowie den Hohen Brand (805 Meter).
Vorbei an den Häusern der 1937 eingeweihten Bergsiedlung geht es hinab ins Tal und am Ferienhotel Zwotatal vorbei steil den Nordhang des Hohen Brand hinauf - bis an die von der Gopplasgrüner Höhe kommende Waldstraße. Von dort führt der Weg nach links bis zur Erlbacher Jagdhütte, deren Vorraum für eine Rast genutzt werden kann. Der von dort in Richtung Wegspinne führende Kammweg war bei der Deutschen Skimeisterschaft 1929 ein Abschnitt der Laufstrecke bei der Entscheidung um die Staffelmeisterschaft.
An der Wegspinne biegt die Route nach links ab in Tal des Hüttenbaches, dessen oberer Teil seit 1961 ein Naturschutzgebiet ist. Vorbei an zwei Stauweihern aus den 1930er Jahren geht es weiter zu den Waldhäusern, einer 1875 ursprünglich für Waldarbeiter angelegten Siedlung. Von dort bietet sich erneut ein imposanter Ausblick auf das Zwotatal. Kurz bevor wieder das Ortszentrum von Zwota erreicht ist, führt der Weg an längst stillgelegten Brüchen vorbei, in denen zwischen 1820 und 1857 Dachschiefer abgebaut wurde.
Der Weg führt weiter entlang des Friedhofes am Nordhang des »Döhlerwaldes« mit faszinierenden Stadtansichten bis zum Rastplatz nahe der tschechischen Grenze. Von dort aus kann man das Berg-Panorama des bereits erwanderten »Höhensteiges« noch einmal mit einer beeindruckenden Aussicht Revue passieren lassen. Über einen Wiesenpfad steil bergab erreicht man schließlich wieder das Stadtzentrum. Wer den Tag noch nicht beenden will, sollte sich für einen Besuch im nahegelegenen Musik- und Wintersportmuseum entscheiden. Dort erfährt man alles über die jahrhunderte alte Tradition des Musikinstrumentenbaus und der 100-jährigen Skisportgeschichte Klingenthals. - Der »Höhensteig« Rundweg Klingenthal bietet neben seiner Naturbelassenheit und landschaftlichen Schönheit dem Wanderer auch ein unvergessliches Kulturerlebnis mit dem Blick auf die schönsten Freizeiteinrichtungen der Stadt.