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Es gibt Einsätze, an die man sich als Feuerwehrmann und -frau noch lange erinnert und oft darüber redet, sei es weil etwas besonders gut oder besonders schlecht lief, oder etwas kurioses oder lustiges passiert ist. Auch die Woche vor dem Weihnachtsfest wird uns noch lange in Erinnerung bleiben, denn eine solch turbulente Adventszeit hat noch keiner erlebt. 15 Einsätze und eine Sonderlage galt es ab dem 3. Advent für die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden zu bewältigen.
So begann die Woche des 4. Advent am Dienstag mit einer Alarmierung zu einem Gebäudebrand nach Zwota, bei dem das Feuer glücklicherweise schon gelöscht war. Am folgenden Morgen lief kurz nach 6 Uhr bereits der nächste Alarm ein. Es ging zu einem Schornsteinbrand auf der Falkensteiner Straße. Dort musste der Schornstein aufwändig über längere Zeit gekehrt werden, bis keine unmittelbare Gefahr mehr bestand. An diesem Mittwoch waren aber besonders die Einsatzkräfte der Wache 3 aus Sachsenberg- Georgenthal gefordert. Beim für sie zweiten Einsatz galt es einen verunfallten PKW zu sichern und den Abschleppdienst zu unterstützen. Parallel wurden die Kameraden zur Unterstützung des Rettungsdienstes alarmiert, wobei sie aber nicht mehr tätig werden mussten. Auch die nächsten Tage blieben nicht langweilig. Am Donnerstag löste die automatische Brandmeldeanlage im Sportcampus Klingenthal aus, nach einer kurzen Lageerkundung konnte kein Schadfeuer festgestellt werden und so der Einsatz schnell beendet werden. Der Freitag wurde noch einmal aufregend. Ein Wohnungsbrand mit betroffener Person wurde gemeldet. Vor Ort konnten dann eine Rauchentwicklung und ausgelöste Rauchmelder festgestellt werden, woraufhin ein Trupp die Wohnung betrat, um den Brand zu löschen. Insgesamt wurden zwei Personen in ein Krankenhaus gebracht. Nach der Belüftung des Treppenhauses und der betroffenen Wohnung konnten die Feuerwehren der Wache 1, Wache 3 und Zwota wieder abrücken. Hier haben Rauchmelder erneut Schlimmeres verhindert.
Am Samstag wurde es ebenfalls ernst. Die Prognosen der Meteorologen und des Landeshochwasserzentrums bewahrheiteten sich leider. Nach starken Schneefällen am Morgen setzte ab Mittag starkes Tauwetter mit intensiven Regenfällen ein. Gegen 14 Uhr überschritt der Pegel der Zwota die Marke von 80 cm und stieg mit etwa 8 cm pro Stunde. Durch die Stadtwehrleitung wurde deshalb eine erste Kontrollfahrt entlang neuralgischer Punkte veranlasst. An der Markneukirchner Straße in Klingenthal entdeckte die Besatzung des Kommandowagen dabei zufällig eine gestürzte und stark unterkühlte Frau am Bachufer. Zügig wurde der Wärmeerhalt sichergestellt und der Rettungsdienst alarmiert, welcher die Frau anschließend in ein Krankenhaus transportierte. Da die Pegel aller Bäche weiter schnell stiegen, wurde gegen 17:50 Uhr die Sonderlage ausgerufen, die örtliche Einsatzleitung in der Talstraße besetzt und nach Absprache mit dem Bauamt ein Radlader, ein Bagger und ein Transporter für die Sandsacklogistik bereitgestellt. Im Laufe des Abends wurden etwa 900 Sandsäcke befüllt, wovon etwa 500 Stück an diversen Einsatzstellen verbaut wurden. Gegen Mitternacht hatte sich das Einsatzgeschehen beruhigt und die Sonderlage wurde beendet. Der Morgen des Heiligabend sorgte für eine erneute Häufung von Einsätzen wegen vollgelaufener Keller. Die Einsatzschwerpunkte waren hier eine Gaststätte auf dem Aschberg, das ehemalige Schulgebäude in Zwota und ein Wohnhaus auf der Falkensteiner Straße. Am Schulplatz in Klingenthal fehlten nur wenige Zentimeter bis zum Überlaufen der Brunndöbra, glücklicherweise stiegen die Pegel zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an. Am Nachmittag war die letzte Einsatzstelle abgearbeitet und alle Einsatzkräfte konnten das Weihnachtsfest im Kreise der Familie feiern.
Mit insgesamt 36 Alarmierungen ging der Dezember 2023 als einsatzreichster Monat in unsere Geschichte ein. Einsatz Nummer 131 und damit der letzte eines ereignisreichen Jahres war der Brand von Unrat in einem leerstehenden Gebäude an Silvester, der kurz vor dem Jahreswechsel beendet werden konnte.
Wir retten Klingenthal. Seit 1873.
ya/gh
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Titel: | Eine außergewöhnliche Woche |
Druckdatum: | 25.04.2025 |