Im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Klingenthal sind die erforderlichen Investitionen im Brandschutz für die nächsten Jahre aufgelistet. Ein Hauptproblem bildet dabei die Ersatzbeschaffung von EInsatzfahrzeugen. Neben der Drehleiter und dem Schlauchwagen ist der überaltete Fahrzeugbestand der Wache 3 eines unserer größten Sorgenkinder. Das dort stationierte W-50 Tanklöschfahrzeug könnte durchaus mit einem Oldtimerkennzeichen versehen werden und das Löschfahrzeug aus Beständen des Katastrophenschutzes kann weder technisch noch vom äußeren Erscheinungsbild her mit modernen Fahrzeugen mithalten. Unklar ist in welchem Zeitraum die Stadt Klingenthal in der Lage sein wird, eine grundlegende Modernisierung der Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr vorzunehmen. Vor diesem Hintergrund entstand der Gedanke zumindest für einen Übergangs- zeitraum, die Fahrzeugausstattung in der Wache 3 durch den Ankauf eines gebrauchten Einsatzfahrzeuges zu verbessern. Eine günstige Gelegenheit bot sich in unserer Partnerstadt Neuenrade. Dort wurde durch eine Neubeschaffung ein Löschfahrzeug zum Verkauf angeboten. Stadtrat Carsten Förster nahm Kontakt zum Bürgermeister von Neuenrade, Herrn Sasse, auf. Dieser signalisierte, dass er das Fahrzeug bis zur Klärung unserer Kaufabsicht reservieren wird und wir es günstig erwerben könnten.
Nachdem wir uns über den Zustand des Fahrzeuges bei den Feuerwehrkameraden in Neuenrade erkundigt hatten, stand fest, dass es für die nächsten Jahre ein geeigneter Ersatz für das Katastrophenlöschfahrzeug der Wache 3 sein könnte. Die Kameraden der Wache 3 sollten aber nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Von ihnen wurde der Vorschlag das Fahrzeug zu erwerben, mehrheitlich gebilligt.
Mit der Zustimmung des Klingenthaler Stadtrates in seiner Oktobersitzung wurde die letzte Hürde zum Ankauf des Fahrzeuges genommen.
Am 03. November war es dann soweit. Sechs Kameraden der Neuenrader Feuerwehr überführten das Fahrzeug nach Klingenthal. Im Beisein des Bürgermeisters, Herrn Bräunig, des Stadtrates, Herrn Förster und Kameraden der Wache 3 fand am Abend die Übergabe des Fahrzeuges statt.
Das Sprichwort, dass der erste Eindruck immer der beste Eindruck ist, scheint sich bei dem Fahrzeug zu bewahrheiten. Das immerhin 25 Jahre alte Fahrzeug mit einer Laufleistung von ca. 25.000 km macht sowohl technisch als auch optisch einen gut gepflegten Eindruck. Für unsere Höhenunterschiede sind die etwa 100 PS mehr an Motorleistung ein erheblicher Zugewinn. Auch hinsichtlich seiner technischen Ausstattung stellt das Fahrzeug eine Verbesserung dar. Neben dem Umstand, dass es kein Neufahrzeug ist, ist ein nicht vorhandener Wassertank der einzige Wermutstropfen, denn ohne Tank ist es nicht wie mehrfach in der Presse fälschlicherweise dargestellt, ein Ersatz für das W-50 Tanklöschfahrzeug. Eine dauerhafte Lösung unserer Probleme ist es also nicht. Wir gewinnen Zeit und etwas mehr Spielraum bei Fahrzeugneubeschaffungen. Diese gilt es zu nutzen.
Gemeindewehrleiter
Roland Jung